Über die Außen knackt die ET die SSG

Wald-Michelbacher Eintracht bezwingt im Kreispokalfinale Kreisoberligist Einhausen mit 5:0 Toren und feiert die Titelverteidigung vor gut 350 Zuschauern in Rimbach.


Rimbach. Mission erfüllt: Die Wald-Michelbacher Eintracht hat gestern Abend erneut den Kreispokal gewonnen. Durch einen klaren 5:0-Erfolg im Endspiel gegen die SSG Einhausen wurde der Verbandsligist seiner Favoritenrolle gerecht und verteidigte damit den Titel aus dem vergangenen Jahr. Gut 350 Zuschauer sahen in Rimbach eine Begegnung, in der der Kreisoberligist von der Bergstraße den Wald-Michelbachern zwar einen großen Kampf lieferte, den Unterschied von zwei Klassen aber nicht wett machen konnte.

 

Die hoch motivierte SSG ging mit viel Tempo und Aggressivität in die Partie und sorgte so für eine offene Anfangsphase. Und die Einhausener verzeichneten nach acht Minuten auch die Riesenchance zur Führung. Der Wald-Michelbacher Felix Fischer vertändelte beim Spielaufbau den Ball, den sich Nils Döhren schnappte und ihn dem schnellen Marcel Mackemull durchlegte. Der steuerte alleine auf ET-Schlussmann Marvin Gärtner zu und wollte den Ball an ihm vorbeischieben, doch Gärtner verhinderte mit dem linken Fuß den Rückstand.

 

Einhausen hielt auch danach gut dagegen, doch dann machten die Wald-Michelbacher ernst und mit zwei schnellen Toren kurzen Prozess. Nach direktem Spiel über die Außen drang Niklas Halblaub in der 14. Minute auf der linken Seite in den Strafraum ein und zog aufs Tor, wo Keeper Alexander Kunzelmann mit einer Hereingabe rechnete und so das kurze Eck offen ließ, in das Halblaub den Ball zur 1:0-Führung schob. Nur zwei Minuten später wurde abermals Halblaub auf der rechten Außenbahn steil geschickt, dieses Mal passte er vors Tor, wo Jan Gebhardt aus acht Metern zum 2:0 einschob.

 

Dieser Doppelschlag saß. Zwar agierte Einhausen weiterhin mit viel Temperament und konnte sich auch immer wieder im Mittelfeld behaupten, aber wenn die Eintracht die schnellen Stürmer über die Außenbahnen in Szene setzten, zeigte sich die SSG-Defensive überfordert. In der 18. Minute konnte der Kreisoberligist zwar einen Konter ansetzen, doch Fischer war bei der Hereingabe zur Stelle und bereinigte die Situation.

 

Der Verbandsligist bekam die Begegnung nun immer mehr unter Kontrolle und hätte die Führung weiter ausbauen können. So wurde abermals Gebhardt in der 22. Minute der Ball schön durchgesteckt, doch Kunzelmann parierte prächtig. Vier Minuten später legte Gebhardt auf Vassilis Chatzigiannakis auf, doch der traf den Ball aus fünf Metern nicht richtig und verzog – das 3:0 lag in der Luft und fiel dann auch. In der 36. Minute bekam Einhausen nach einer weiteren Chance für Gebhardt den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Chatzigiannakis startete durch, legte ihn an Kunzelmann vorbei, sodass Gebhardt aus Kurzdistanz nur noch einschieben brauchte.

 

Damit war die Vorentscheidung längst gefallen, aber Einhausen gab dennoch nicht auf und hielt weiter im Rahmen seiner Möglichkeiten dagegen. Elf Minuten nach Wiederbeginn konnte die SSG dann aber das 0:4 nicht verhindern, das abermals Gebhardt mit seinem dritten Treffer in Folge markierte. Die Eintracht konnte in der Folgezeit einen Gang zurückschalten, ohne jedoch das Heft aus der Hand zu geben, dafür stand die Abwehr um Fischer und Max Heckhoff einfach zu sicher. In der 89. Minute setzte wiederum Gebhardt mit seinem vierten Tor an diesem Abend den Schlusspunkt zum 5:0-Endstand für den Verbandsligisten.

 

So sprach Kreisfußballwart Reiner Held, der zusammen mit dem Gregory Korb von der Bitburger Brauerei, Sponsor des Bergsträßer Kreispokals, die Siegerehrung durchführte, dann auch von einem verdienten Sieger, zeigte sich aber positiv überrascht, dass Einhausen so gut mitspielen konnte. „Ein Tor hätte die SSG verdient gehabt“, sagte er im Hinblick auf die Großchance in der Anfangsphase. Letztlich sei der Klassenunterschied aber deutlich geworden.

 

Sein Dank galt vor allem auch dem FSV Rimbach, der sich kurzfristig bereit erklärt hatte, das Finale auszurichten und dies angesichts der gegebenen Bedingungen auch sehr gut umsetzte. Dem Sieger überreichten er und Korb den Wanderpokal, für beide Teams gab es dann auch noch einen „flüssigen“ Preis. Lob erhielten zudem Schiedsrichter Florian Tesch und sein Team, das keine Probleme mit der erfreulich fairen Partie hatte.

 

„Unsere Mannschaft ist die Begegnung sehr gut angegangen und hat super über die Außenbahnen gespielt. So haben wir dann auch die frühen Tore erzielt, die uns den Weg zum Erfolg ebneten“, hob ET-Pressewart Lothar Strusch die pfeilschnellen Außenspieler Halblaub und Chatzigiannakis hervor. „Von ihren Vorarbeiten konnte Jan Gebhardt in der Mitte profitieren“, meinte er zu den vier Treffern des Wald-Michelbacher Torjägers – während die Spieler mit dem Betreuerteam um Trainer Ralf Ripperger ausgelassen den erneuten Titelgewinn feierten.