Als einziges Team zu Hause unbesiegt

Steven Müller (rechts im Zweikampf mit Tim Walz von der SG Odin) hat sich zum Führungsspieler entwickelt.
Steven Müller (rechts im Zweikampf mit Tim Walz von der SG Odin) hat sich zum Führungsspieler entwickelt.

Welche Mannschaft ist in der Fußball-Kreisoberliga als einzige zu Hause noch ohne Niederlage? Die Antwort überrascht, denn es sind nicht etwas die beiden führenden Teams aus Lorsch, sondern Eintracht Wald-Michelbach II. In bisher nur sechs Heimspielen fuhr die Verbandsliga-Reserve fünf Siege und ein Unentschieden ein. Das ist stark, allerdings gelangen auf fremden Plätzen in zehn Spielen lediglich zwei Siege und zwei Unentschieden. Die Auswärtsschwäche zieht sich durch das junge Team der ETW schon seit Jahren wie ein roter Faden.

Der achte Platz mit 24 Punkten und noch mit zwei Nachholspielen in der Hinterhand gegen die SG Unter-Abtsteinach und die SG Odin Wald-Michelbach, die beide in der Tabelle in Reichweite sind, lässt der Mannschaft von Trainer Sascha Amend im weiteren Verlauf der Runde noch alle Möglichkeiten offen und stellt zufrieden.

Nichts mit Abstieg zu tun haben

Angesichts der vermehrten Heimspiele ist Amend auch zuversichtlich, noch ein paar Plätze gutzumachen. Doch das ist gar nicht die eigentliche Aufgabe der zweiten Mannschaft. „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben und so gut wie möglich abschneiden. Den jungen Leuten wollen wie Spielpraxis geben und sie sollen sich weiterentwickeln. Wenn dann jedes Jahr zwei Spieler den Sprung in den Verbandsliga-Kader schaffen, dann ist das gut“, sagt Amend und fügt schmunzelnd an: „Es können natürlich auch mehr sein.“ Tom Weyrauch und Toni Vucic sind aktuell die Spieler, die sich in den Fokus von Cheftrainer Ralf Ripperger gearbeitet haben. Und natürlich möchte Amend so lange wie möglich zu Hause ungeschlagen bleiben.

„Unterirdisch“ in Lampertheim

Sascha Amend weiß aber auch, dass seine Mannschaft ein paar Punkte mehr haben könnte. So tut ihm die 0:3-Niederlage in Fürth weh, bei Azzurri Lampertheim habe seine Mannschaft sogar „unterirdisch“ gespielt und durch Gegentore nach Standardsituationen auswärts 2:3 verloren. Auf der anderen Seite steht die Erkenntnis, dass die Wald-Michelbacher auch ohne Unterstützung von oben viel Potenzial haben. So wurde sowohl beim Tabellenführer Tvgg. als auch beim Zweiten Olympia Lorsch ein Punkt geholt (1:1 und 0:0), was durchaus eine Überraschung war, „weil wir auf uns allein gestellt waren, da zeitgleich die erste Mannschaft spielte“. Auch der 2:1-Derbysieg gegen die SG Odin Wald-Michelbach war eines der besten Spiele.

Steven Müller, der zentral, auf der Sechs oder im offensiven Mittelfeld hinter den Spitzen eingesetzt werden kann, habe eine tolle Entwicklung genommen und sei ein Führungsspieler geworden. Müller sowie Kapitän Jannik Beisel, Luca Strubel, Moritz Brunner oder auch Steffen Albert, der lange Zeit verletzt war und jetzt wieder einsteigt, sind für Amend auf einem guten Weg und könnten sich für höhere Aufgaben empfehlen. Das traut der Trainer auch Nico Maass und Berat Gül zu, die aus der A-Jugend kamen und sich in der Kreisoberliga bewiesen haben. „Der Sprung in die Verbandsliga ist aber sehr groß“, weiß der frühere Oberligaspieler, dass neben etwas Geduld auch der Wille nötig sei, für den Fußball ein bisschen mehr zu tun, „als nur ins Training zu gehen, weil kicken Spaß macht. Talent allein reicht nicht.“

In der Winterpause haben Leon Renzland und Dominik Kiessler (beide SV/BSC Mörlenbach) den Verein verlassen. Luca Bauer beginnt ein Studium in München.

Kader vergrößert

Johannes Stieme, Dominik Piegel und Luca Weicker kommen alle vom SV Groß-Bieberau hinzu. Torwart Melykuti aus Ungarn sowie Abraham Kadzadi und Manuel Schick (Neckarsteinach) verstärken den Kader, in dem Jordan Ahmed wegen einer Schultereckgelenksprengung noch läger fehlen wird. Adrian Schmitt kann dagegen nach einer Syndesmosebandverletzung möglicherweise bald wieder ins Training einsteigen.

Amend will sich auf den Start nach der Winterpause gut vorbereiten, denn der hat es in sich. Bereits am Mittwoch, 2. März, wird zu Hause das Spiel gegen die in der Winterpause verstärkte SG Unter-Abtsteinach nachgeholt, vier Tage später kommt Olympia Lorsch. Danach geht es nach Heppenheim und am Mittwoch, 16. März, wird das Derby gegen die SG Odin Wald-Michelbach nachgeholt.

Nachdem ETW-Vorsitzender Peter Bihn bereits hat verlauten lassen, dass gegen eine Verlängerung mit Sascha Amend nichts spricht, will auch der Trainer gerne weitermachen. „Es gefällt mir in Wald-Michelbach und die Arbeit macht Spaß“, sagt Sascha Amend, der bereits seit fünf Jahren die Aufbauarbeit in der zweiten Mannschaft verantwortet.